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Kaffekanne aus dem ballistischen Kopf einer Panzerfaust

Luftfahrt.Industrie.Westfalen Rüstungskonversion und frühe Nachkriegsproduktion [2022-0066]
Kaffekanne aus dem ballistischen Kopf einer Panzerfaust (Moritz-Adolf Trappe | Sammlung Luftfahrt.Industrie.Westfalen CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Moritz-Adolf Trappe | Sammlung Luftfahrt.Industrie.Westfalen / Moritz-Adolf Trappe (CC BY-NC-SA)
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Description

Die Kaffekanne ist als ein typisches Produkt der wiederanlaufenden Produktion aus der Not der frühen Nachkriegszeit heraus aus Rüstungsmaterial hergetellt.

Der untere Teil der Kaffeekanne weist einen Durchmesser von ca. 149 mm auf und lässt sich damit dem Gefechtskopf einer Panzerfaus 30, 60 oder 100 zuordnen. Aus hygienischen Gründen sowie zur Kaschierung kleinerer Unebenheiten wurde die Kaffekanne emailliert. Die Emaillierung weist den typischen Brauton der Zeit auf, dieser ergab sich aus der Verwendung aller verfügbaren Emaillereste. Mit bunten (Blumen-) Mustern konnten darüber hinaus kleine Unebenheiten kaschiert werden.

Vergleichbare Stücke sind beispielsweise von den Werdohler Firmen Stahlwerke Brüninghaus sowie von Colsman & Co. überliefert. Eine jeweils eindeutige Zuordnung ist heute allerdings nicht möglich.

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Die Panzerfaust wurde maßgeblich von der Hugo Schneider AG, Leipzig (HASAG) entwickelt.

Das Unternehmen wurde 1863 als Lampenfabrik Haeckel & Schneider in Reudnitz (ab 1889 Stadtteil von Leipzig) als kleiner Handwerksbetrieb gegründet und wuchs bis 1880 zu einem mittelständischen Industriebetrieb heran. Hugo Schneider trat 1871 zunächst als Teilhaber ein und übernahm 1899 den Betrief und wandelte ihn zur Metallwarenfabrik Hugo Schneider Aktiengesellschaft (HASAG) um.
Wie in nahezu alle Unternehmen der Metallverarbeitung wurden im Ersten Weltkrieg von Zivil- auf Rüstungsproduktion umgestellt. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die Reichswehr bzw. die Wehrmacht zu Großabnehmern und die HASAG zu einem der größten Rüstungskonzerne im Deutschen Reich. Die HASAG war mit dem KZ-Außenlager HASAG Leipzig aktiv an der Zwangsarbeit und der „Vernichtung durch Arbeit“ an den Verbrechen des NS-Regimes beteiligt.

Mit der sich bereits deutlich abzeichnenden bevorstehenden Niederlage wurde die HASAG 1944 mit der Sondervollmacht „Hochlauf Panzerfaust“ durch Rüstungsminister Albert Speer beauftragt und avancierte dadurch zum alleinigen Hersteller dieser Waffe.

Nach dem Krieg wurde das Unternehmen durch die Alliierten demontiert und 1947 aufgelöst.

Material/Technique

Eisen, Emaille

Measurements

ø ca. 14,9 cm, H (mit Deckel) ca. 18,5 cm

Literature

  • Segschneider, Ernst (1989): Zeichen der Not. Als der Stahlhelm zum Kochtopf wurde. Detmold
Luftfahrt.Industrie.Westfalen

Object from: Luftfahrt.Industrie.Westfalen

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